Sitten und Gebräuche im Winter

DON BOSCO Schuhputzaktion der Hauptschule Stronsdorf - die DON BOSCO Schuhputzaktion der Hauptschule ist mittlerweile auch zur Tradition geworden. Die Kinder verkaufen kleine Bastelsachen und die Dienstleistung "Schuhe putzen". Unterstützt werden damit die Straßenkinder in Südamerika.

"Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen" ist der einfache, aber zutiefst weise Wahlspruch, den Giovanni Bosco (1815-1888) über alle seine Unternehmungen stellte. Der italienische Priester und Ordens-gründer setzte sich im Turin des 19. Jahrhunderts für vernachlässigte Kinder und Jugendliche ein. Fürsorge und Liebe war das eine, Spiel und Spaß das andere Standbein seines Einsatzes für die Jugend.

2005: Don Bosco Schuhputzaktion in der Pfarre Patzmannsdorf   2010: Don Bosco Schuhputz Aktion der Hauptschule Stronsdorf

2012: "Fröhlich sein, Gutes tun und die Schuhe glänzen lassen" ist auch der Wahlspruch der Kinder der Hauptschule Stronsdorf.

 

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HL. NIKOLAUS: Am 5. bzw. 6. Dezember besucht der Hl. Nikolaus den Kindergarten, blättert im großen Buch und weiß über jedes der Kinder Bescheid - die braven Kinder bekommen dann ein kleines Geschenk. Manchmal wird er auch in den Straßen und Gassen von Patzmannsdorf gesehen, wo er in einigen ausgesuchten Häusern verschwindet ...

2006 - der Nikolaus kommt im Kirchhof vorbei ...   2008: Der Nikolaus teilt wieder Geschenke aus ...

1.500 Jahre Tradition, kitschigste Verniedlichung und gnadenlose Vermarktung hat der große alte Mann erstaunlich gut überstanden: Trotz allem gibt es ihn noch. Und wer Augen hat zu sehen, entdeckt hinter den Nikoläusen und hinter dem oft nur formal lebendigen Brauchtum, ein Stück der Botschaft des alten Bischofs, die in Legende und Brauchtum erhalten wurde.

Der geballte Aufmarsch der Schokoladen-Nikoläuse in den Supermarktregalen beginnt nur wenige Wochen nach den Sommerferien. Der Heilige Nikolaus hatte eigentlich schlechte Karten, denn sein Fest - und damit auch seine Popularität - ist der Reform des römischen Kalenders zum Opfer gefallen. 1969 strich Papst Paul VI. den Gedenktag des heiligen Nikolaus am 6. Dezember als allgemein gebotener Feiertag aus dem römischen Generalkalender. Auch der am 1972 von der Vatikanischen Gottesdienstkommission konfirmierte Regionalkalender für den deutschen Sprachraum führt einen Nikolaustag als gebotenen Gedenktag nicht mehr auf.

Was nicht mehr geboten ist, ist aber deshalb noch lange nicht verboten. Der Nikolaus wird deswegen noch als Heiliger verehrt.

Wir wissen heute, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit einen Nikolaus als Bischof von Myra in Kleinasien gegeben hat. Wann genau er gelebt hat, kann niemand mehr belegen. Sicher ist nur, daß in der Ostkirche seit dem 4./5. Jahrhundert und in der Westkirche seit dem 7./8. Jahrhundert Legenden über diesen Heiligen kursieren. Bei diesen Legenden lässt sich nachweisen, dass sie eine Vereinigung von zwei Personen mit Namen Nikolaus darstellen: einmal jenes Nikolaus von Myra und zum anderen von einem gleichnamigen Abt von Sion, Bischof von Pinora, gestorben am 10. Dezember 564 in Lykien.

Die älteste Legende des Nikolaus ist die sogenannte Stratelatenlegende, die Erzählung von der Rettung von drei Feldherren. Diese Legende läßt sich auf das Ende des 5. bzw. den Verlauf des 6. Jahrhunderts datieren. Das Außerordentliche dieses Wunders sah die Antike darin, dass Nikolaus dieses Wunder zu Lebzeiten wirkte und dabei, in Myra anwesend, dem Kaiser in Konstantinopel im Traum erschien. Diese Tat machte Nikolaus nicht nur zu einem „Thaumaturgos” (griech. Wundertäter), sondern zum „Hyperhagios”, einem „Überheiligen”, einer Gestalt, die „normale” Heilige überragte. Der nach legendarischer Auffassung schon zu Lebzeiten unter die Engel versetzte Nikolaus starb einen normalen Tod, also nicht mehr den gewaltsamen Tod eines Blutzeugen oder Märtyrers. So wie Martin von Tours in der Westkirche, wurde Nikolaus in der Ostkirche der erste "Bekenner", der durch sein lebenslanges Bekenntnis Zeugnis für Gott abgelegt hatte.

Dieser heilige Nikolaus wird zum Heiligen der Kinder, zu einem Geschenkebringer gemäß seiner Legenden: Nikolaus schenkt unerkannt und heimlich.

Dieses Brauchtum, das im Hause Martin Luthers auch gepflegt wurde, war reformationstheologisch aber obsolet: Weil die Heiligenverehrung abgeschafft wurde, durfte natürlich die Kinderbeschenkung damit nicht mehr gekoppelt sein. Martin Luther erfand deshalb das „Christkind”, das nun zu Weihnachten die Kinder bescherte. Das „Christkind” wurde später dann „katholisch”, der Weihnachtsbaum bzw. Christbaum zog in die katholischen Häuser ein, dafür fand die Weihnachtskrippe Zugang in evangelische Häuser.

2012: Der Nikolaus kommt mit der Pferdekutsche am Adventmarkt in da Köllatrift vorbei:

 

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ADVENTSINGEN in der Kirche - Der Kirchenchor veranstaltet mit einigen Bläsern des Musikvereins und Lektoren das Adventsingen ( Kirchenchor / Musikverein ).

Adventsingen mit dem Kirchenchor, dem Musikverein

 

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Herbergssuche - am Ende einer Messe im Advent werden die Marienbilder auf die Reise geschickt und den Familien übergeben (Herbergssuche). Diese Bilder wandern nun jeden Abend zu einer anderen Familie. Der Brauch erinnert an die einst erfolglose Quartiersuche von Josef und Maria in Betlehem, die damit endete, dass Maria das Jesuskind in einem Stall zur Welt bringen musste ( "weil in der Herberge kein Platz für sie war"). Anders als damals die Leute vom Betlehem wollen gläubige Menschen heute mit diesem Brauch Christus in ihren Häusern und Herzen Platz machen und auch zur mitmenschlichen Gastfreundschaft anregen ...

 

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CHRISTBAUM zu Weihnachten - der Christbaum hat seinen Ursprung im mittelalterlichen Krippenspiel in der Kirche.

Vor dem eigentlichen Krippenspiel fand das Paradiesspiel statt, in dem gezeigt wurde, wie durch Adam und Eva die Sünde in die Welt kam, von der wir durch Christi Kreuzestod befreit wurden. Zu diesem Spiel gehörte ein immergrüner Baum als „Paradiesbaum” (auch Adamsbaum), von dem an der dramaturgisch bestimmten Stelle die „Frucht” gepflückt wurde. Diese Frucht war nach zeitgenössischem Denken ein roter Apfel. Mit den Jahren wurde der Paradiesbaum immer schmucker: (vergoldete) Nüsse, Festgebäck und Süßigkeiten machten die „paradiesische” Funktion des Baumes für die Gläubigen deutlich. In „Silber”papier und in "Gold”papier eingewickelte Früchte dieses Baumes sind so zu den Vorlagen für Christbaumkugeln und Christbaumschmuck geworden. Am Ende der Weihnachtszeit, dem 6. Januar, durfte der Paradies- bzw. Christ- oder Weihnachtsbaum geplündert werden, d.h. die Früchte wurden "geerntet”.

Im 16./17. Jahrhundert taucht der Paradiesbaum außerhalb der Kirche auf: bei Gemeinschaftsfeiern von Zünften und Bruderschaften. Er hat sich vom Krippenspiel abgelöst, ist Symbol der Advent- und Weihnachtszeit.

 

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TURMBLASEN des Musikverein am Hl. Abend - ein paar Bläser (oder manchmal auch die ganze Kapelle) des Musikverein Patzmannsdorf spielen jedes Jahr vor der Mette einige Advent- und Weihnachtslieder (Musikverein).


  Turmblasen (Musikverein Patzmannsdorf)

 

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SCHLANKELTAGE zwischen Weihnachten und Neujahr

Der Jahreswechsel gilt ja eigentlich nur für die Christen: Ob Muslime, Juden, Hindus oder Buddhisten – sie alle zählen die Jahre anders als die Christen. Und wenn auch die durch das Christentum eingeführte Jahreszählung heute weltweit in Korrespondenz, Verwaltung und bei der Benennung von Abfahrt- und Ankunftszeiten zugrunde gelegt wird: Der Respekt vor den Jahressystemen anderer Religionen müsste uns eigentlich ein wenig bremsen ...

Mit der größten Selbstverständlichkeit wird von jedermann der 31. Dezember als der letzte Tag des Jahres und der 1. Januar als Jahresanfang "gefeiert". Das sind aber willkürliche Setzungen, „Buchhaltertermine" ohne kulturelle oder religiöse Verwurzelungen. Dennoch gibt es diesen Termin schon seit mehr als 2.000 Jahren: 46 vor Christus hat ihn Julius Caesar bei seiner - später sogenannten - Julianischen Kalenderreform eingeführt. Caesar löste mit dieser Setzung offiziell den 1. März als Jahresbeginn ab, der bei der Revision des römischen Kalenders 153 vor Christus festgelegt worden war.

Das eigentliche Jahresende findet in einem Zeitbereich statt: der Zeit „zwischen den Jahren". Dieser Begriff bezeichnet den Zeitraum vom 25. Dezember bis zum 6. Januar, die Rauhnächte bzw. die kirchliche Weihnachtszeit. Das Judentum kennt auch eine solche Phase „zwischen den Jahren": Hier gelten die zehn Tage zwischen dem jüdischen Neujahr (Rosch Ha-Schana) und dem Versöhnungstag (Jom Kippur) als besonders wichtig. Die „Zeit dazwischen", die Zeit zwischen den verschiedenen Jahresanfängen, ist die Zeit „zwischen den Jahren".

Die Kirche gedenkt an den Tagen einiger Heiliger bzw. Märtyrer: Stephanus, Evangelist Johannes, Papst Silvester, Heiligen Dreikönige, ...

Auf den Bauernhöfen fand in dieser Zeit früher der Dienstbotenwechsel statt oder die Dienstboten verbrachten einige dieser Tage zu Hause bei den Eltern und Verwandten. Diese Zeit nennt man auch die Schlankeltage. Der Arbeitsalltag wurde ein wenig eingebremst und die Leute verbrachten viel der Zeit in den Kellerstüberl - warm eingeheizt den neuen Wein verkosten, bei einer guten Jause das alte Jahr ausklingen lassen - "dischkarieren und plodern ", philosophieren und nachdenken ...

Dieser Tradition wird auch heute immer noch nachgegangen - eine Redewendung besagt: Wer an diesen Tagen arbeitet ist im Sommer krank!

 

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THEATERAUFFÜHRUNGEN - der Theaterverein Patzmannsdorf lud jedes Jahr um die Weihnachtszeit oder im Neuen Jahr in den Pfarrhof (Jugendheim) ein. Auf der historischen Bühne werden ein oder zwei Stücke regelmäßig seit vielen Jahren aufgeführt - seit die Räumlichkeiten von einem Kuhstall in einen Theatersaal umgebaut wurden ...

 

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SILVESTER - NEUJAHR: FEUERWERK der Jugend und NEUJAHRBLASEN des Musikverein

1. Jänner, Punkt 10 Uhr in Patzmannsdorf: Die Kapelle "weckt" die Bevölkerung um das neue Jahr willkommen zu heißen!

Neujahr Blasen 2001   Neujahrblasen des Musikverein Patzmannsdorf 2006

 

 

"Das Alte ist vergangen, ein Neues angefangen,
viel Glück, viel Glück, im neuen Jahr!"

 

 


Patzmannsdorf: Neujahr 2009
 
Patzmannsdorf - Prosit Neujahr 2010

 

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STERNSINGER - am 6. Jänner feiert die Katholische Kirche das Hochfest der Epiphanie, der Erscheinung des Herrn. Dieses Fest, in dessen Mittelpunkt das Erscheinen Gottes in Jesus Christus steht, ist das zweite Hochfest zur Weihnachtszeit und für die Kirchen des Ostens heute noch der Termin für das Weihnachtsfest. Im Volksmund ist der 6. Jänner auch als Festtag der Hl. Drei Könige bekannt.

20 + C + M + B + 03 - "Christus mansionem benedicat", bedeutet: "Christus segne das Haus" .

Sternsinger 2008  
Aus der Zahl der Gaben (Myrrhe, Gold und Weihrauch) schloss man auf die Dreizahl der Magier im 3. Jht. Ab dem 6. Jht. bekamen sie ihre Namen: "Thaddadia, Melchior, Balytora". Seit dem 9. Jht. heißen sie "Caspar, Melchior; Balthasar". Zugleich wurden sie in den Stand der Könige erhoben.
 

Die Heiligen Drei Könige: Das Matthäus-Evangelium berichtet – je nach Übersetzung – von Magiern, Sterndeutern oder Weisen, die einer Sternkonstellation folgend über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um dem neugeborenen Jesuskind zu huldigen.

Schon seit dem 4. Jahrhundert wurden diese Sterndeuter auf die Dreizahl festgelegt, wahrscheinlich wegen der Anzahl der Gaben. Im 6. Jahrhundert wurden dann aus Magiern und Sterndeutern Könige.

Auch hier wird vermutet, dass die adelige Abstammung aus den Gaben, die sie dem Jesuskind gebracht haben, nämlich Gold, Weihrauch und Myrrhe, abgeleitet wurde.

Erst im 9. Jahrhundert erhielten die drei Könige dann die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar. Die Buchstaben „C+M+B“, die die Sternsinger heute bei ihren Besuchen an die Türen schreiben, sind eine Abkürzung für den alten Segensspruch „Christus mansionem benedicat“ (Christus, segne dieses Haus) und steht nicht, wie oft vermutet wird, für die Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige. Die Reliquien der Heiligen Drei Könige wurden 1164 von Mailand nach Köln gebracht.

Der Brauch des Sternsingens: Der Brauch des Dreikönigssingens entwickelte sich im 16. Jahrhundert. Heute sind die Sternsinger der Katholischen Jungschar zu Beginn des neuen Jahres unterwegs, um Geld für Not leidende Menschen in der so genannten Dritten Welt – heuer speziell in Indien – zu sammeln.
Allein in Kärnten ziehen heuer wieder mehr als 6.000 Sternsinger mit ihren rund 2.500 Begleitern singend und betend von Haus zu Haus, um unter dem Motto „Hilfe unter gutem Stern“ die frohe Botschaft von Weihnachten zu überbringen.
Die Sternsingeraktion, die um den Jahreswechsel 1954/55 mit einer kleinen lokalen Aktion begann, hat sich inzwischen zur größten österreichischen Sammelaktion für Menschen in den Ländern des „Südens“ entwickelt.